Umgang mit hoch eskalierten Konflikten
Aufgrund der Häufung hoch eskalierter Konflikte im innerbetrieblichen Kontext in unserer Praxis, haben wir nochmals einen Fokus auf psychologisches Hintergrundwissen gelegt, um mehr Verständnis für die Betroffenen zu erlangen und damit unsere Empathiefähigkeit zu stärken sowie hilfreich sein zu können beim mehrseitigen Verständigungsprozess.
Dabei fanden wir insbesondere folgende Veröffentlichungen hilfreich:
„Symbiose und Autonomie“ (Klett-Cotta) und “ Trauma, Angst und Liebe: Unterwegs zu gesunder Eigenständigkeit“ (Kösel-Verlag) von Prof. Dr. Franz Ruppert, Dipl.-Psych.
Prof. Ruppert erläutert die Bedeutung von Traumatisierungen für die Konfliktfähigkeit von Personen. Er unterscheidet zwischen „gesunden Anteilen“, Überlebensstrategien und Traumaanteilen und stellt die interessante These auf, dass „Überlebensstrategien“ kulturspezifisch geprägt seien, „gesunde Anteile“ jedoch essentiell menschlichen Bedürfnissen entsprächen und somit einheitlich global seien. In unserer Praxis hilft die Frage bei hoch eskalierten Konflikten, aus welchen „Anteilen“ die Person gerade re-agiert und wie „gesunde Anteile“ gestärkt werden können, um eine stabile eigenverantwortliche Lösung zu erarbeiten.
Des weiteren sind wir nochmals auf die bereits in der 6. Auflage erschiene Veröffentlichung von Friedrich Glasl „Selbsthilfe in Konflikten“ (Haupt-Verlag) zurück gekommen, die sehr komprimiert das Glasl’sche Basiswissen zu Konfliktentstehung und -eskalation vertieft und zugleich auf eine einzelne Partei runter bricht. Eine hervorragende Hilfe zur Selbsthilfe in Konflikten, aber auch eine große Hilfe zum Verstehen einzelner Verstrickungen, Sichtweisen und damit letztlich Lösungsmöglichkeiten.